Falkenjahre
Wolfgang Falck, geboren am 19. August 1910 in Berlin, erzählt sein Leben. Das Leben eines preußischen Pastorensohns, der dem Bannkreis des Bösen so nahe kommt wie nur wenige, die überlebten. Seine früheste Erinnerung: August 1914 – der Leutnant, der in Berlin Unter den Linden die Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg ausruft. Wolfgang Falck fesselt das Militärische. In der Weimarer Republik meldet er sich 1930 zu den Waffen und wird für die geheime Jagdflieger-Ausbildung der Reichswehr in Rußland ausgewählt. Als Hitler und Göring 1935 die Luftwaffe des Dritten Reiches enttarnen, ist Falck einer ihrer ersten Offiziere. Er wird Geschwaderadjutant und schließlich Staffelkapitän des JG 132 Richthofen in Jüterbog und Döberitz. Noch herrscht Frieden. Mancher seiner Freunde fliegt bei der Royal Air Force.
Bei Kriegsbeginn führt Falck eine Zerstörerstaffel. Seine Erfolge bringen ihn in die Propagandamühlen und lassen die Luftwaffenführung aufhorchen. Im Juni 1940 erhält er von Hermann Göring den Befehl, das erste deutsche Nachtjagd-Geschwader aufzustellen. Es folgen hohe Auszeichnungen, die Berufung in den Luftwaffen-Führungsstab – und mit ihm ein erschreckender Blick in die Abgründe von Reichs- und Kriegsführung. Der 33jährige erkennt, daß sich seine Generation, sein Vaterland an Hasardeure ohne Gewissen ausgeliefert hat.
1943 wird Wolfgang Falck verantwortlich für die operative Führung der gesamten Tag- und Nachtjagd im Deutschen Reich. In seiner Hand liegt der Kampf gegen die strategische Bombenoffensive der Westalliierten. Es ist ein aussichtsloser Kampf gegen die feindliche Übermacht und die eigene Führung, die ihr Versagen den Fliegern an der Front zuschiebt. Als sein Freund Claus von Stauffenberg am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler verübt hat, kann sich Falck dem Zugriff der Gestapo nur knapp entziehen. Der Zweite Weltkrieg endet für ihn im Chaos von Flucht, Vertreibung und letzten zynischen Reflexen der besiegten Terrorherrschaft.
Rezensionen:
„Nie verliert Falck den kritisch-sachlichen, zuweilen auch distanzierten Blick auf Abläufe und Personen.“
„Falcks lebendig-exakt erzählte Memoiren vermitteln einen Blick auf deutsche Zeitgeschichte, der in wohltuendem Kontrast zu jener multimedialen Darstellung von Geschichte steht, die uns seit einiger Zeit geradezu heimsucht. ‚Falkenjahre‘ setzt schlicht Maßstäbe.“
„‚Falkenjahre‘ ist weit mehr als eine bloße Aneinanderreihung von Lebensstationen und auch keine – leider an Biographien immer wieder festzustellende – Selbstinszenierung. Das Buch gehört zu den wirklich empfehlenswerten Zeugnissen des 20. Jahrhunderts in Deutschland.“
„Dies ist ein erschütternder Bericht, hauptsächlich deshalb, weil er so ehrlich ist. Der Autor, ein Ritterkreuzträger, beschönigt nichts.“
Wolfang Falck:
Falkenjahre. Erinnerungen 1910-2003.
Hardcover, hochwertige Fadenbindung,
352 Seiten, 154 Abbildungen.
ISBN 978-3-9807935-2-0
€ 46,80
(z. Zt. nicht lieferbar)