Von Spitfires und Leoparden

Foto: Th. Hipp

Wenn unser Autor und Herausgeber Kurt Braatz unter seinen Fliegerkameraden ein bißchen auf den Putz hauen will, dann sagt er gerne beiläufig: „Ich bin übrigens Spitfire-Besitzer”, genießt für ein paar Augenblicke das ehrfürchtige Schweigen und klärt dann auf: der Spitfire (Triumph-Vierzylinder mit 69 PS, 160 km/h Spitze) ist seit 1978 sein Eigentum, die Spitfire (Rolls-Royce Griffon Zwölfzylinder mit 2.120 PS, 730 km/h Spitze) wird auf ewig nur durch seine Träume fliegen. Falls ihn jedoch nach Hubraum und Leistung gelüstet, kann er durchaus in die Vollen greifen: im Hauptberuf ist er nämlich Bereichsleiter bei Krauss-Maffei Wegmann (KMW), dem Hersteller des Kampfpanzers Leopard 2.

Das ist kein Teilzeit-Job, und daher sind sechs Jahre seit seiner Krupinski-Biographie vergangen, ehe Kurt Braatz ein neues Werk veröffentlichen konnte. Nun liegt es vor. Er schreibt über Robert von Greim, den letzten Oberbefehlshaber der Luftwaffe des Dritten Reiches. „Ich stand vor einem wahren Gebirge von Quellenmaterial”, erläutert Braatz. „Greim war ja schon im Ersten Weltkrieg als Jagdflieger sehr erfolgreich gewesen; er hat dann entscheidend beim Aufbau der chinesischen Luftwaffe mitgewirkt; wieder zurückgekehrt, betrieb er für die Weimarer Republik eine geheime Militärflieger-Ausbildung in Würzburg; er und Ernst Udet haben praktisch über die Luftrüstung des Dritten Reiches geherrscht, bis der Zweite Weltkrieg begann, und ab dann führte Greim vom ersten bis zum letzten Tag an der Front.” Ein Stoff, zu viel und zu vielschichtig für ein einziges Buch. Jetzt können Sie Band I hier auf der NeunundzwanzigSechs-Website bestellen. Er umfaßt Robert v. Greims Jagdflieger-Karriere im Ersten Weltkrieg, seine legendären Schaukämpfe mit Ernst Udet in den Nachkriegsmonaten und seine erste, unheimliche Begegnung mit dem noch völlig unbekannten Adolf Hitler im März 1920.