Jochen Missfeldt
Jochen Missfeldt ist eine Ausnahme unter den großen deutschen Erzählern. 1941 im schleswigschen Satrup geboren, ging er nach dem Abitur zur Luftwaffe und war unter den Ersten, die in Arizona/USA auf dem Starfighter ausgebildet wurden. Er flog das umstrittene Superflugzeug viele Jahre im Kalten Krieg, wurde Staffelkapitän und verließ die Bundeswehr 1982 im Range eines Oberstleutnants.
Als Autor war er da schon kein Unbekannter mehr. Er hatte bereits mehrere Gedichtbände und eine Kurzgeschichten-Sammlung veröffentlicht; seine Fernsehproduktion Überflug, 1976 ausgestrahlt, gilt als Klassiker des TV-Features. Es folgten zahlreiche Reportagen und große Romane wie Solsbüll, Gespiegelter Himmel und Steilküste, für die Missfeldt wichtige Auszeichnungen erhielt: so etwa 1981 den Hebbelpreis, 2002 den Wilhelm-Raabe- und den Hugo-Junkers-Preis, 2010 den Theodor-Storm-Preis. Zu seinem Siebzigsten schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Wir verdanken ihm den Beweis, daß eine deutsche Armee in Friedenszeiten ein ergreifendes und großes Thema sein kann. „Und die Süddeutsche Zeitung urteilt: „Missfeldt erzählt. Ihm fehlen für nichts die Worte… Kein Wort ist umsonst, auch im Überfluß waltet Absicht… Nie drängt er etwas auf – schon gar nicht sich selbst. Missfeldt erzählt.“