Günther Josten
Günther Josten kam am 07. November 1921 als Sohn eines evangelischen Pfarrers zur Welt und absolvierte einige Jahre nach Günther Lützow das Elite-Internat Schulpforta, das während seiner Schulzeit in eine Napola umgewandelt worden war. Im August 1942 kam er als Unteroffizier zum Jagdgeschwader 51 Mölders an die Ostfront. Dort flog er in dessen I. Gruppe unter der Anleitung von Experten wie Heinrich Krafft, Heinrich Höfemeier und Erich Leie, ehe er selbst erfolgreich wurde. Stets an den Brennpunkten des Krieges im Osten eingesetzt, hat er den gesamten zweijährigen Rückzug der Deutschen Wehrmacht miterlebt und 178 Abschüsse erzielt, ehe er als Oberleutnant in Gefangenschaft ging.
„Günther Jostens Kriegstagebücher hätten die Grundlage einer Jagdflieger-Biographie bilden können, wie sie heute zu Dutzenden verlegt werden: glatt, episch, als Portrait eines Helden ohne Häßlichkeiten, falsche Überzeugungen und falschen Ehrgeiz. Wir haben uns jedoch entschlossen, sie unverändert zu publizieren. Hochmut wäre die falsche Haltung zum Verständnis dieser Aufzeichnungen. Sie lassen ahnen, wie sehr selbst ein Mensch mit besten Anlagen seinem Wesen entfremdet werden kann und daß sich niemand seiner selbst sicher fühlen darf, aber auch, daß in jedem von uns die Kraft zur Umkehr verborgen liegt.“
Aus dem Vorwort von Wilhelm Göbel und Kurt Braatz
Nach zehn erfolgreichen Jahren im Zivilleben trat er 1956 in die Luftwaffe der Bundesrepublik ein, um einer ihrer ersten Jagdflieger zu werden. 1962 übernahm er das JG 71 Richthofen von Erich Hartmann und führte es mit sicherer Hand durch die Starfighter-Krise. Anschließend wechselte er in Stabsverwendungen der NATO-Luftverteidigung, zuletzt als Oberst i. G. und stellvertretender Kommandeur der 4. Luftwaffendivision. Er starb am 07. Juli 2004 in Aurich.
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von Günther Josten